Heute hat einer meiner Musikerkollegen aus verschiedenen Bandprojekten zu einer Aufnahme im Studio geladen. Für eine Prüfungsarbeit an seiner Uni, der Deutschen Pop, musste er innerhalb von 5 Stunden einen kompletten Song aufnehmen. Er hat sich dafür einen Song aus dem Jahre 1985 von John Parr ausgesucht:
Das hauseigene Schlagzeug war schnell aufgestellt, lediglich die Snare habe ich gegen meine eigene ausgetauscht (besser gestimmt und abgedämpft). Da mir die Autofahrerei in diesen Teil der Stadt, den ich nicht kenne, zuwider war, habe ich mich mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg gemacht und die Snare vom Hauptbahnhof Nürnberg aus kilometerweit durch die Stadt geschleppt (einen passenden Snareständer und einen Hocker hatte ich auch mit eingepackt - man weiß ja nie...).
Der Aufnahmeraum ist sehr angenehm, mit aufgesetzten Kopfhörern und Verbindung zum Kontrollraum konnte ich das Schlagzeug mit Volldampf bearbeiten, das hat richtig Spaß gemacht!
Im Kontrollraum steht ein riesiges Mischpult, als Software ist Logic Pro X von Apple im Einsatz. Einer der Kommilitonen am Mischpult hat extra einen Backingtrack erstellt und mir statt Klick auf die Ohren gegeben - so konnte ich meinen Part komfortabel einspielen, ohne die ermüdende Notwendigkeit, Takte zu zählen!
Beinahe wäre ich zwischendurch in ein Fettnäpchen getreten! Ich wusste nämlich nicht, dass man in dem Aufnahmeraum nicht essen darf. Ich wollte schon in das Sandwich beißen, da ließ mich ein strenger Blick des Kommilitonen im letzten Moment zurückweichen. Am Mischpult wird nicht gegessen und getrunken! Verständlich, immerhin handelt es sich um sündhaft teure Hardware; Colareste und Semmelbrösel machen sich dort nicht so gut.
Nach gerade mal fünf Takes war die Spur im Kasten, und meine anderen Kollegen durften ran.
Ich wünsche meinem Freund viel Erfolg bei der Prüfung!